Im April verwandelt sich der hr.fleischer Kiosk am Reileck in ein Spiel- und Experimentierfeld. Im Fokus dabei steht die Frage: Können wir das Erleben digitaler Spielwelten re-analogisieren? Die Initiatoren wollen herausfinden, ob es möglich ist, gemeinsam eine Geschichte erzählen, die bis zu 30 Mitspielende drei Wochen lang regelmäßig zum Kiosk zieht. Dafür inszenieren sie ein sogenanntes MMoffRPG (Massively Multiplayer OFFline Role Playing Game) – ein an die online-Variante angelehntes Rollenspiel mit vielen Beteiligten, das jedoch offline, also direkt vor Ort stattfindet.
Im Kiosk wird eine von allen Seiten einsichtige, phantasievolle Welt entstehen, in der von den Mitspielenden gesteuerte, selbstgebastelte Spielfiguren mit-, für- und gegeneinander agieren können. Regelmäßig wandelt sich die Welt, ständig müssen neue Entscheidungen getroffen und die Handlungen der Spielfiguren von dem Mitspielenden vorgegeben werden. Dies geschieht ausschließlich analog durch schriftliche Anweisungen, welche die Spielleitung auswerten wird.
Selbstverständlich wird das übliche Zubehör virtueller Welten – sogenannte Quests, Chats oder zauberhafte Items – nicht fehlen. Und auch Gelegenheitspassant*innen werden die Möglichkeit haben, in die neue kleine Welt einzutauchen.
Spielinteressenten können sich unter MMoffRPG@herrfleischer.de melden – idealerweise bis zum 16. April 2021. Sie können ihre Figuren selbst basteln und diese ab dem 12. April am Kiosk abgeben.
Das Projekt wird voraussichtlich gefördert durch die Stadt Halle (Saale) und das Land Sachsen-Anhalt.
Über die Initiatoren
Thomas Berthold spielt gern und viel. Er ist schon seit Langem in verschiedenen sozialen und soziokulturellen Initiativen und Vereinen aktiv – zur Zeit unter anderem im hr.fleischer e.V. und im Würfelpech e.V. Unstillbares Interesse an Menschen und ihrer Interaktion, dem was sie trennt und zusammenbringt und was sie zusammen tun (könn(t)en), treibt ihn an.
Charlotte Ehrt ist Spiel- und Lerndesignerin und wirkt seit 2013 im hr.fleischer e.V. mit. Aktiv ist sie auch in der eigenen Produktion von Handpuppen unter dem Label „ehrtweibchen“, sowie in diversen kunstpädagogischen Projekten. In ihren Ausstellungen im Kiosk finden Spielzeuge neue Wege in die Alltagsrealität oder die Realität ins Spielerische.