In einem ehemaligen Zeitungskiosk am Reileck in Halle befindet sich seit 2009 ein Kunst- und Projektraum. Hinter diesem Ort der Kunst für den täglichen Bedarf steht der gemeinnützige Verein hr.fleischer. Der Kiosk vom Bautyp K 600, als wahrscheinlich kleinster Ausstellungsort der Stadt, bietet Raum für Experimente und Aktionen von Künstlern, Designern, Theaterschaffenden und allen, die sich dazu berufen fühlen. Es ist ein selbstorganisierter, nicht kommerzieller Ort für zeitgenössische Kunst aller Facetten. Alle sechs bis acht Wochen startet eine neue Aktion oder Ausstellung, die die Bewohner des Reilecks, Burg-Absolventen, Studenten und Stadtbewohner aus ganz Halle zusammenführen. Im Unterschied zu anderen Ausstellungsräumen ist ein Kiosk als Alltagsphänomen jedem vertraut. Man kennt ihn als sozialen Kontaktpunkt und zwanglosen Aufenthaltsort. Die Irritation der Umnutzung dieser ehemaligen Verkaufsstelle in einen Ort der Kunst weckt die Neugier der Passanten. Diese Neugier wird als Ausgangspunkt für Aktionen, Kunstvermittlung und Diskussionen genutzt. Aufgrund der hohen Frequentierung des Reilecks erreicht der Kiosk eine große Öffentlichkeit aller Bevölkerungsschichten.
Kiosk am Reileck in einer Umbauphase zwischen zwei Ausstellungen, 2016, Foto: behnelux.de |
ein leerstehender Zeitungskiosk am Reileck steht zum Verkauf, 2009 |