„La Ligne d‘ Ombre“
eine Ausstellung von Claire Laude

10. November bis 4. Dezember 2018
Vernissage am 10. November 2018 um 18.00 Uhr

Die in Berlin lebende bildende Künstlerin Claire Laude gewann mit ihrer Idee das dritte ausgeschriebene Projektstipendium „Mach den Kiosk!“ des halleschen hr.fleischer e.V.
Claire Laude widmet sich in ihrer installativen Ausstellungsidee der Grundintention des Stipendiums – dem Gedenken an Juliane Noack – und dem Kiosk als Bauwerk.

In ihrer künstlerischen Arbeit verändert Claire Laude Orte und baut provisorische Installationen, die auf Unausgewogenheit und Verletzlichkeit verweisen. Damit möchte sie den Prozess der Zeit und ihre Unbeständigkeit thematisieren. Für das Projektstipendium war der Ursprungsgedanke, einen Teil der Struktur des Kiosks mit Kupferrohren zu reproduzieren und daneben versenkt zu installieren. Die Wiederaufnahme dieser Struktur und das Material Kupfer beziehen sich auf die verstorbene Künstlerin Juliane Noack und erinnern an sie. Noack hatte bei ihrer Arbeit oft Kupfer verwendet – zum Beispiel zur Herstellung von gefalteten Tiermasken, eines ihrer letzten Werke. Der Entwurf konnte so leider nicht am Kiosk realisiert werden, weil die Installation die öffentlichen Wege stören würde.

Um die ursprüngliche Idee nicht komplett aufzugeben, hat Claire Laude stattdessen Modelle gebaut, die Teile der Struktur des Kiosks mit Kupferrohren und Holz reproduzieren und deren Zerstörung inszeniert. Das Feuer symbolisiert, genauso wie das Versenken, den Unfall, die Zerstörung und den Tod.

In der Ausstellung zeigt sie das Ergebnis mit teilweise projiziertem Bildmaterial – Fotografien und Video. Der Ausstellungstitel „La Ligne d’Ombre“ (Die Schattenlinie) bezieht sich auf die gleichnamige Novelle von Joseph Conrad. In dieser geht es um die Beziehungen zwischen Menschen, die in einem geschlossenen Raum, einem Boot, erleben müssen, dass es keinen Ausweg gibt. Claire Laudes Entwurf, also die Verdoppelung der Struktur des Kiosks und deren Symbolik, greift die eigentliche Bedeutung des Wortes Schattenlinie auf, aber auch deren Metapher – die Ambivalenz zwischen Kommen und Gehen, zwischen Erschaffung und Zerstörung, zwischen dem was bleibt und dem was verloren geht.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Stiftung Kulturwerk der VG Bild-Kunst, das Land Sachsen-Anhalt und die Stadt Halle (Saale).

Eröffnung der Ausstellung am 10. November 2018 um 18.00 Uhr am Kiosk:
Einführung von Katrin Eitner, Förderverein zum Aufbau einer Juliane Noack Künstlerförderung e.V.
Künstlerinnengespräch um 20 Uhr am Stadtlabor:
Claire Laude – Installation, Fotografie & Video
Kaetha _ hannah goldstein & Katja Haustein – Kuratorinnenteam
Inken Reinert – Installation & Zeichnung