Weggeworfenes und Zurückgelassenes spielt eine wesentliche Rolle bei der Rekonstruktion des menschlichen Alltags. In der Archäologie werden damit vergangene Gesellschaften erforscht, in der Kriminalistik wird Verborgenes aufgedeckt – und am Kiosk wird damit in der aktuellen Ausstellung der Alltag an einer belebten Kreuzung in Halle sichtbar gemacht.
Über mehrere Wochen sammelt, dokumentiert und konserviert die Künstlerin am Kiosk die Überreste des Vortrags (und des Vorabends). Daraus entsteht im Kiosk ein Kalender aus Weggeworfenem und liegen gelassenen, urbanen Artefakten.
So kann jeder eigene Fragen und Vorstellungen vom Leben am Reileck entwickeln: Wann bleiben Unmengen an Müll liegen und wann ist kaum etwas vorzufinden? Wann sind Kronkorken in der Überzahl und wann Pizzakartons? Wie lange dauert es, bis aus Tabakresten ein ganzer Tabakbeutel zusammenkommt – und ist das dort eigentlich der Einkaufszettel, der mir selbst aus der Tasche gefallen ist?
Zur Midissage am Mittwoch, dem 20.03.2024 um 18:30, werden die ersten Tage der Sammlung im Gespräch mit der Künstlerin ausgewertet.
Ausstellungsdauer: 29.02.2024 bis 16.04.2024, in Aktion seit dem 11.03.2024
Midissage: 20.03.2024, 18:30 Uhr – Gespräch mit der Künstlerin
Finissage: 16.04.2024, 18:00 Uhr – mit Überraschungsa(u)ktion
Zur Künstlerin: Annekathrin Pohle studierte von von 2007 bis 2013 an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein und schloss 2013 mit dem Diplom im Bereich Kunst/Plastik/Schmuck ab. Sie ist Gründungsmitglied des hr.fleischer e.V. und seit 2009 aktives Mitglied. Seit 2013 ist Annekathrin Pohle als freischaffende Künstlerin in Halle tätig. Neben Schmuckkunst und Objekten beschäftigt sie sich mit Kunst im (öffentlichen) Raum, sowie interaktiven Projekten. Ihre Installationen und Aktionen waren in Halle, Neu-Ulm und München zu sehen.
Instagram: @annekathrin.pohle: https://www.instagram.com/annekathrin.pohle/
Website: https://annekathrinpohle.com/
Fotocredit: Annekathrin Pohle
Dieses Projekt wurde gefördert durch die Stadt Halle, sowie durch das Land Sachsen-Anhalt.
Hier ein Audiobeitrag (von Jan Ermentraut) zum Nachhören: