Schmuck als Antwort – Die Schmuckklasse der Burg Giebichenstein am Kiosk 4. Februar bis 1. März 2021 | Teil 1: Kommunikation 4.2.21- 15.2.21 | Teil 2 : Berührung 18.2.21-1.3.21

Kommunikation

Der Studiengang Schmuck der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle hat sich mit dem Thema „Schmuck als Antwort“ auseinandergesetzt und wird den Kiosk am Reileck in Halle (Saale) im Februar in einer ortsbezogenen Installation bespielen. Die Studierenden haben nach Möglichkeiten gesucht, durch ein gemeinsames Ausstellungskonzept in der Pandemie-Zeit mit dem Publikum zu kommunizieren und zu berühren, ohne es zu berühren. Deshalb hat sich die Klasse entschieden, keine individuellen Schmuckstücke zu präsentieren, sondern mit einer gemeinsamen Arbeit in den öffentlichen Raum zu gehen.

Der Kiosk wird zur Tragfläche und Verkörperung von zwei schmuckbezogenen Anliegen, welche stark im Bewusstsein der Schmuckklasse verankert sind: Berührung und Kommunikation. Die Installation ist so auch ein Manifest der Klasse. „Mit beiden Bedürfnissen setzen wir alle uns nicht nur täglich auseinander – insbesondere auch in der jetzigen Zeit der Corona Pandemie. Sie sind ebenso zentrale Leitgedanken im zeitgenössischen Schmuckschaffen.“

1. Teil – Kommunikation
Im ersten Zeitraum nehmen die Studierenden Kontakt mit Passant*innen auf. Sie möchten ihre Gedanken teilen und in einen Dialog treten. Der Kiosk wird wie eine Litfaßsäule verwendet und ist ringsum mit Abreißzetteln versehen. Darauf finden die Besucher*innen Fragen und Anregungen, Aufforderungen zum Abreißen, Mitnehmen und Überlegen. Die Besucher*innen sind eingeladen, Fragen auf den Abreißzetteln zu beantworten, die Zettel zu beschreiben, sie fertigzustellen und an sich zu tragen. Passant*innen, die sich Abreißzettel mitnehmen, diese bei sich tragen oder Fragen und Antworten beitragen, werden so Teil der Idee dieser Installation. Die Installation darf als Einladung verstanden werden, selbst eine Antwort zu finden oder Fragen zu formulieren.

Die Schmuckklasse lädt ein, vom 4. bis 15. Februar 2021 Antworten auf die Fragen, eigene Gedanken und Geschichten oder Gegenfragen am Kiosk zu hinterlassen. Dies kann über einen Briefkasten am Kiosk oder direkt auf dem vorgefundenen Papier geschehen. Mit den gesammelten Fragen und Antworten setzen sich die Studierenden in Form einer Publikation auseinander, die im zweiten Teil der Installation am Kiosk zum Mitnehmen erhältlich sein wird.

Berührung

2. Teil – Berührung
Im zweiten Teil der Installation geht es vom 18. Februar bis 1. März 2021 um Berührung. Im Schmuck sind beide Bedeutungen des Wortes, die körperliche und die gedankliche Berührung, von Relevanz. Während einer Pandemie mit Kontaktbeschränkungen, Quarantäne und Isolation spielt Berührung bzw. ihre Abwesenheit eine große Rolle. „Wie schaffen wir es, Menschen zu berühren, ohne sie zum Berühren von Gegenständen oder zur körperlichen Kontaktaufnahme mit anderen Menschen zu verleiten?“ Die Antwort der Klasse: „mit Licht, einem Lichtstrahl, der sie berührt“.

Der zweite Teil der Installation will durch eine ausliegende Publikation aber auch eine Verbindung zum ersten Teil der Installation „Kommunikation“ herstellen. Die Publikation dokumentiert interaktive Dialoge zwischen den Besucher*innen untereinander sowie mit den Studierenden aus der ersten Februarhälfte.

Veranstaltungen vor Ort sind aufgrund der aktuellen Corona-Situation leider nicht möglich. Die Online-Finissage zu „Schmuck als Antwort“ findet am 01. März 2021, 20 Uhr statt. Hier gibt es die Möglichkeit, weitere Fragen zu stellen und im Rahmen des Möglichen „beisammen“ zu sein. Der Link zu dieser Veranstaltung wird über die Social Media Kanäle des hr.fleischer e.V. und der Schmuckklasse bekannt gegeben.

 

Über die Schmuckklasse
Das die Studienrichtung Schmuck an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle zum Diplom-Studiengang Plastik gehört, ist etwas besonderes. Das Denken im künstlerischen Schmuck dreht sich nicht nur um das Kunstobjekt sondern auch um den Menschen und dessen Bedürfnisse sowie die Motivation, sich zu schmücken und durch Schmuck selbst zu definieren. Absicht und Philosophie ist es, die eigenen Normen sowie Schmuck-und Kunstverständnisse zu hinterfragen und eine eigene, authentische künstlerische Sprache zu entwickeln. Seit Oktober 2017 wird die Schmuckklasse von Professor Hans Stofer geleitet. Künstlerischer Mitarbeiter ist Merlin Klein, Leiter der Werkstatt Arno Friedrich. „Wir ermutigen die Studierenden, in ungewisse Räume zu treten, diese zu erforschen und sich eine eigene Meinung zu bilden.“ so Prof. Hans Stofer.

Instagram | Facebook | Schmuckklasse auf der Website der Burg Giebichenstein

 

Hier geht’s zum Interview auf Radio Corax: