»Händeldirigat« – André Kestel Sa, 15. Juni 2019, 17 – 18 Uhr auf dem Marktplatz neben dem Händeldenkmal

>>> Eine Aktion im Rahmen von EXPEDITIONEN. Die Stadt als Aktionsraum <<<

In Kooperation mit den Händel-Festspielen Halle

Auf einem 2,80 m hohen Marmorpodest steht Händel in leicht kecker Kontrapostpose mit einer Größe von 3,20 m auf dem Marktplatz (seit 160 Jahren) – wir schauen zu ihm 6 m hinauf und er (auf Sichtlinie Marktkirche / London) über uns hinweg. Dieser übergroßen Statue aus dem 19. Jahrhundert stellt der Künstler André Kestel eine reale Person aus der Jetztzeit gegenüber. – Seitlich versetzt zum  Händeldenkmal wird eine Hebebühne hochgefahren, die an einen Sockel erinnert. Darauf steht, etwas höher als die Skulptur des berühmten Komponisten, die Dirigentin Jihye Ha und dirigiert vor einem fiktiven Orchester den 3. Teil von Händels »Messiah«

Intention:
Bezugnahme zur Denkmalskultur und deren Bedeutung im öffentl. Raum (Wirkungshöhe) – errichtet in einem anderen Zeitalter und doch – als zeitloses Kontinuum präsent = Kulturleistungsparameter – symbolisierte Ikone im Stadtmarketing / im Bewahren v. Leistungsträgern und ihrer Herkunft aus vergangenen Jahrhunderten / im Innehalten von Zeit.
Auf einem 2,80 m hohen Marmorpodest steht Händel in leicht kecker Kontrapostpose mit 3,20 m Größe auf dem Marktplatz (seit 160 Jahren) – wir schauen zu ihm 6 m hinauf und er (auf Sichtlinie Marktkirche / London) über uns hinweg.
Einer Statue aus dem 19. Jahrhundert wird eine Person aus der Jetztzeit / aktive Bewegung 2019 (zu seinem 1742 erstaufgeführten Werk „Messias“) gegeneinander (Rücken zu Rücken) und füreinander (im Sinne der kostbaren Musik) gestellt.
Die Bewegung ist das kontemplative Element der Produktion (auf dem Podest sowie auf dem Marktplatz) als Großes und Ganzes in diesem Moment.

42 Opern & 25 Oratorien:
Händels Schaffen hatte sich ab 1740 auf das Genre der Oratorien verlegt und hier wird der Gnosis (Gotteserkenntnis) im überirdischen Musikwerk gehuldigt. Händels Genius verstärkt die Glaubenskultur der Christenheit / komponierte Bezeugung der biblischen Erzählung des Heiles der Kreuzigung / Wiederauferstehung usw. dem Werden & Vergehen im christl. Weltbild – dem Heiland im Diesseits verpflichtet.
Und heute …? Sanierte Kirchengebäude und Feiertage wirken im Alltag statisch (geregelt und gesetzt). Allein die Kunst greift über die Glaubensgemeinde in die Moderne Gesellschaft hinein. Sie verleiht noch den erlebbaren Gestus des „höheren Sinns“ diesseitigen Existierens aus einer vergangenen Epoche – als „Klammer“ der Gemeinschaft der Menschheit und ihrer immer währenden Frage, woher wir kommen und wohin wir gehen.

Vermessungsarbeit Hallescher Denkmäler – Verhältnisforschung
Standort / Wirkhöhe / Epoche / Themenfeld

Mit Unterstützung von Häßler Lift Hebebühnen GmbH